Vintage-Design: der sichere Wert bei Be Vinsign
Be Vinsign: Hinter dem mysteriösen Namen steht Alison Brabec-Kolesnikov, eine dreissigjährige Wahl-Genferin, die ihre Leidenschaft für Vintage-Design zum Beruf gemacht hat. Die zeitlosen Stücke, mit denen sie arbeitet, findet sie auch auf anibis.ch – wir haben ihr ein paar Fragen gestellt.
Kannst du uns deine Welt beschreiben?
Meine Welt ist ganz einfach die Innendekoration, und zwar sowohl privat bei der Einrichtung des Hauses, das wir gerade renoviert haben, als auch beruflich. Aus dieser Leidenschaft heraus ist eine Website oder besser gesagt ein «Marktplatz» entstanden, wo ich Möbel und Objekte verkaufe. Diese suchen meine Mitarbeiterin Emilie und ich in Brockenhäusern, bei Antiquitätenhändlern oder auch bei Designern aus. Die Möbel und Objekte in unserem Sortiment wurden alle auf ihren Wert überprüft, der sich im Stil und in der Qualität zeigt, bevor sie im Onlineshop landeten. Alle haben eine Geschichte zu erzählen.
Nach welchen Objekten stöberst du besonders gern?

Nach ungewöhnlichen Objekten oder solchen, die eine besondere Bedeutung haben. Manchmal ist es ein unerwartetes Liebhaberobjekt, etwas, das ich mir nicht hätte vorstellen können, aber das mich anspricht. Zu Beginn des Jahres habe ich zwei Tische aus Travertin gefunden, die in einem sehr schlechten Zustand waren. Ich wollte sie restaurieren und online verkaufen, aber nun stehen sie immer noch in meinem Wohnzimmer! Ihr Stil ist sehr schlicht und gleichzeitig einzigartig.
Was ist deine Lieblingsepoche?
Definitiv die Art-Déco-Epoche. Der in dieser Epoche entwickelte Stil ist wohnlich, gemütlich und ausgeglichen, fast beruhigend. Die Kunst der Symmetrie unterstreicht die Ausstrahlung dieses Stils. Schwarz und Weiss lassen sich mit allem kombinieren – die ideale Basis also. Die goldenen Akzente, zum Beispiel aus Messing, bringen das Ganze zur Geltung und sorgen für diesen warmen Touch. Und mit Art déco als dekorativer Basis kann man sich auch kreative Verrücktheiten erlauben, um den Stil zu verfeinern.
Was passiert mit den gefundenen Objekten?
Manche sind für mein eigenes Zuhause bestimmt. Ich versuche, sie auf die verschiedenen Zimmer zu verteilen. Ich mische gern Neues mit Designerstücken und antiken Objekten, die einem Zimmer oder einem Raum Charakter verleihen.
Wie nutzt du anibis.ch?
Ich nutze anibis.ch fast täglich! Wenn wir Möbel oder Objekte für unsere Kunden suchen, veröffentlichen wir auch Inserate und ich schaue mir regelmässig die Neuheiten an – ich bin also eine gute Kundin!
Was zeichnet unsere Plattform aus?
Ich liebe es, gebrauchte Dinge zu kaufen, und diese Art von Plattform erlaubt mir einerseits, von meinem Zuhause aus in Ruhe das Angebot zu durchstöbern, statt jedes Wochenende ins Brockenhaus zu rennen. Andererseits habe ich durch anibis.ch einige interessante Menschen kennen gelernt. Ich tausche mich gerne mit den Verkäufern aus, wenn ich auf der Suche nach einem Objekt bin. Sie erzählen mir manchmal die Geschichte hinter meinem gekauften Objekt – das mag ich fast am meisten daran!
Was war dein schönster Kauf?
Für einen ausländischen Kunden, der seit Jahren danach gesucht hatte, habe ich eine Mario-Botta-Lampe gefunden. Seine Reaktion am Telefon, als ich ihm sagte, dass wir eine gefunden haben, hat mich sehr glücklich gemacht. Komischerweise sehe ich solche Lampen seither immer wieder …
Was war deine verrückteste Erfahrung im Bereich der Kleinanzeigen?

Fotografie © Katrine Fromberg Kiehn
Innenarchitektur © Festen Architektur
Inszenierung © Les studios be-poles
Hotel © Perseus Properties
Die mache ich gerade im Moment! Wir suchen für eine Kundin eine Hängelampe, die man in Dekozeitschriften oder bei Antiquitätenhändlern finden kann. Aber wann immer wir ihr auf die Spur kommen – was bis jetzt selten der Fall war–, ist sie schon verkauft, und niemand will uns den Namen des Modells oder des Designers verraten. Es ist, als ob die ganze Einrichtungsbranche ein Schweigegelübde darüber abgelegt hätte! So ist die Suche zu einer richtigen Herausforderung geworden. Wir wissen, dass es die Lampe gibt, man findet sie sogar in manchen Hotels, aber es ist unmöglich, ihr auf die Spur zu kommen. Anscheinend wurde sie zuletzt in einer Boutique in Madrid gesehen, aber der Händler hat den Laden zugemacht …
Was sind deiner Meinung nach die Dekorationstrends 2021?
Mir ist aufgefallen, dass der Fokus auf natürlichen Materialien liegt. Das ist zwar schon eine Weile so, aber der Trend nimmt gerade noch zu. Man legt wieder Wert auf Handwerk, auf Möbel und Objekte, die in ihrer rohesten Form hergestellt wurden, zum Beispiel aus Holz, aber auch aus anderen organischen Materialien wie Travertin oder Marmor. Auch die verwendeten Stoffe haben sanfte und natürliche Farben, wie ungefärbtes Leinen, Schurwolle … Das Gleiche gilt für die Formen: rund und ohne Schnickschnack. Dieses Runde findet man auch in den Strukturen wieder, beispielsweise in Nischen, die in einer Wand auftauchen, bei Türen mit ovalen Ausschnitten oder auch bei Wänden, deren Ecken abgerundet sind und dem Raum etwas Sanftes verleihen. Die Räume sind schlicht eingerichtet und strahlen eine friedliche Atmosphäre aus mit ihren hellen und natürlichen Farbtönen.
Gibt es noch etwas, was du uns erzählen willst?
Ich bin ein Fan von DIY (do it yourself, Anm. d. R.) und mache alles, was ich kann, selbst, wenn es darum geht, Objekte wiederzuverwerten, sie zu verwandeln oder sie nach individuellen Wünschen herzurichten – ohne dass ich besonders geschickte Finger hätte. Ich versuche, mich technisch selbst zu übertreffen, aber ich sage mir auch oft, dass ich einen Schreiner- oder Töpferkurs machen sollte. Ich hatte mich in einen Esstisch verliebt (einen runden, übrigens), aber er überstieg mein Budget bei Weitem. Also habe ich selbst einen hergestellt, und ich bin begeistert davon, aber ich schäme mich so wegen der Details – zum Glück reicht das Material für zwei Tische, so kann ich nochmals üben!
Wir danken Alison Brabec-Kolesnikov für ihre Verfügbarkeit. Sie finden sie auf Instagram oder direkt auf ihrer Website.