
Zimmerpflanzenpflege im Frühling – was sollten Sie beachten?
Die Tage werden länger, die Temperaturen wärmer und man lässt die Fenster gerne offen, um frische Luft einzuatmen und dem Zwitschern der Vögel zu lauschen. Ganz klar: Der Frühling steht vor der Tür und in der Natur regt sich neues Leben. Auch die Zimmerpflanzen wachen nach ein paar Monaten Ruhephase aus ihrem Winterschlaf auf. Wir geben Ihnen ein paar einfache, aber wirksame Tipps, wie Sie Ihr Zuhause in einen kleinen Dschungel verwandeln – auch ohne grünen Daumen!
Das Wichtigste: wissen, womit man es zu tun hat
Fragt man einen Experten nach Tipps für den idealen Standort, die Giesshäufigkeit oder den Einsatz von Dünger, erhält man immer die gleiche Antwort: «Das hängt von der Pflanze ab.» Eine vernünftige Antwort, die aber auch frustrierend sein kann, wenn Sie Laie sind und befürchten, dass die Identifikation Ihrer Pflanzen einen ganzen Tag dauern würde. Was also tun?
Man kann natürlich in einem Geschäft eine Fachperson fragen, im Internet recherchieren oder Fachliteratur zum Thema wälzen. Um sich aber nicht in der Recherche zu verlieren, empfiehlt sich die App Google Lense als bequemste Lösung. Einfach herunterladen, ein Foto davon machen, was Sie für ein Einblatt halten, ohne sich ganz sicher zu sein, und sofort eine Antwort erhalten. Manchmal darf es eben auch einfach sein! Mit dieser Information in der Tasche können Sie jeder Ihrer Pflanzen die richtige Pflege zukommen lassen.
Ein Frühlingsputz ist angebracht
Man vergisst es gerne: Staub setzt sich nicht nur auf den Möbeln und den Lampenschirmen ab, sondern auch auf den Pflanzen und ihren Blättern. Und das Abstauben ist hier nicht nur eine Frage der Ästhetik: Die Staubpartikel bilden mit der Zeit einen Film, der den Prozess der Fotosynthese behindert und die Lebenskraft der Pflanzen schwächt. Handeln Sie also, bevor es zu spät ist!
Am schnellsten staubt man eine Pflanze ab, indem man zuerst mit einem (nicht zu) feuchten Tuch die Oberfläche jedes Blattes abwischt und dann mit einem trockenen Tuch nochmals darüberfährt. Aber Achtung: Um die Blätter nicht zu beschädigen, sollte man die Rückseite mit der flachen Hand stabilisieren. Es empfiehlt sich ausserdem, die Pflanzen ein- oder zweimal im Jahr auf dem Balkon oder in der Badewanne abzuduschen, um die Fettrückstände, die sich mit der Zeit bilden, zu entfernen. Schliesslich stammen viele Zimmerpflanzen aus tropischen Gebieten und mögen daher warme Temperaturen und Feuchtigkeit.
Viel Licht ist ein Muss
Die Frage der Lichtverhältnisse ist in der Pflanzenwelt lebenswichtig. Viele Leute denken, ihre Wohnung sei hell genug, und vergessen dabei, dass eine helle Wohnung 30-mal weniger Lux misst als ein Aussenraum bei bewölktem Himmel. Und dass eine Pflanze ohne Licht verkümmert, an Kraft einbüsst und nicht mehr weiter wachsen kann. Blütenpflanzen blühen nicht mehr und die neuen Blätter sind oft klein, gelb oder sehr blass und fallen frühzeitig ab. Kurz gesagt: Es tritt alles ein, was man sich nicht wünscht!
Natürlich brauchen nicht alle Pflanzen gleich viel Licht, aber es ist ratsam, sie in Fensternähe zu platzieren und sie jede Woche um 90 Grad zu drehen, damit die ganze Pflanze von einer direkten Lichteinstrahlung profitieren kann. Bei dieser Gelegenheit können Sie die Pflanze gleich inspizieren und schauen, wie es ihr geht. Sind ihre Blätter deformiert, gewellt oder weisen sie braune Flecken auf? Dann ist die Sonneneinstrahlung möglicherweise zu stark. Stellen Sie sie in diesem Fall an einen schattigeren Ort oder lassen Sie tagsüber während einer gewissen Zeit den Rollladen runter.
Ein neuer Topf für mehr Platz
Eine Zimmerpflanze, deren Wurzeln keinen Platz mehr im Topf haben, wächst nicht mehr weiter. Dann ist es sinnvoll, sie umzutopfen. Die günstigste Zeit für dieses Vorhaben ist gegen Ende des Winters, also im Februar oder März, aber es ist keineswegs verboten, eine Pflanze erst später im Jahr umzutopfen.
Nehmen Sie die Pflanze aus dem alten Topf heraus und entfernen Sie mit einem spitzen Messer schonungslos alle Erde, die an den Wurzeln hängt. Wenn nötig, kürzen Sie die Wurzeln um ein bis zwei Zentimeter. Jetzt, wo der Wurzelballen schön sauber ist, wählen Sie einen Topf, der im Durchmesser höchstens drei Zentimeter grösser ist als der alte. Denn auch wenn die Pflanze Platz braucht, um zu gedeihen, wächst sie besser, wenn sie sich leicht eingeengt fühlt.
Und jetzt haben Sie die Gelegenheit, ein für alle Mal alles richtig zu machen: Um zu vermeiden, dass die Wurzeln faulen, was manchmal durch zu intensives Giessen passiert, kaufen Sie einen Topf mit einem Loch und legen Sie am Boden des Topfs drei Zentimeter Tonkugeln oder Kieselsteine aus – so kann das Wasser perfekt ablaufen. Zum Schluss giessen Sie die Pflanze grosszügig, damit die Erde sich schön an die Wurzeln heften kann. Achten Sie jedoch darauf, dass Sie die Pflanze nicht «ertränken».
Ist Ihre Pflanze schon sehr gross und darum schwierig umzutopfen? Unser Tipp: Statt sie umzutopfen, wechseln Sie nur die oberste Schicht der Erde aus. Damit verleihen Sie Ihren grünen Freunden trotzdem neuen Schub.
Zum Schluss ein bisschen Dünger
Auch wenn man seine Pflanzen liebt und sich regelmässig um sie kümmert, heisst das noch nicht, dass sie alles haben, was sie brauchen. Aufgrund der kleinen Menge Erde in einem Topf fehlt es ihnen an vielen Nährstoffen. Da ist Dünger – egal ob flüssig, löslich, in Form von Stäbchen oder als Granulat – eine willkommene Nahrungsergänzung. Achten Sie allerdings darauf, dass Sie nie die auf der Packung angegebene Dosierung überschreiten – andernfalls riskieren Sie, die Wurzeln zu verbrennen. Idealerweise wird Dünger gegen Ende des Winters sowie im Juni oder Juli eingesetzt. Während der Ruhephase zwischen Oktober und Februar sollten Sie jedoch auf jeden Fall darauf verzichten.
Und damit sind Ihre Pflanzen auch schon bereit, um die schönen Frühlingstage in vollen Zügen zu geniessen!